Wildobst – Vitaminreiches aus dem Garten

Autor: Sixt Josef

 

Kornelkirsche (Hartriegelgewächs), bekanntes ökologisches Wildobst, bringt den Frühling – ihre frühe Blüte ist eine wichtige Bienenweide! (Liebt als ehemalige Waldpflanze humusreichen, sauren Boden).

Früchte eigenen sich zur Herstellung von Saft und Marmelade, sie können auch roh gegessen werden, müssen dazu aber ganz reif sein, nur dann sind sie gesund!

 

Felsenbirne (Amelanchier), Rosengewächs, im Frühling weiße Blütentrauben, im Herbst leuchtend orangerote Blattfärbung. 

Wildobst für jeden Garten; es gibt hoch- und niedrigwachsendeBäume; Früchte sehr vitaminreich!

Verwendung:  Roh essen – alle Vitamine werden genutzt! Hervorragend für Kuchen, Müsli ...

Aber: Auch die Vögel schätzen die kleinen dunklen Beeren, hier heißt es: Teilen!  Die gefiederten Mitesser sorgen für ökologisches Gleichgewicht, sie fressen auch jede Menge lästiger Insekten.

 

Zierapfel ( Malus) – viele Sorten mit wunderschönen einfachen oder gefüllten Blüten (weiß, rosa, purpur, rot), im Herbst rote oder gelbe Früchte.

Verwendung: Kompott, Marmelade/Gelee (viel Pektin); Apfelschalentee, reich an Vitaminen und anderen Inhaltsstoffen (Säure), Kerne nicht mitessen (viel Blausäure)!

Kleiner Zierapfel (Vogelbeerbaum) Herbstnahrung für Vögel (auch sie lassen instinktiv die Kerne übrig).

 

Schlehe (Prunus Spinosa) – Riesensträucher (bis zu 3 m hoch), lange Wurzelausleger (nicht für Gärten geeignet). Wächst an Wald- und Wegrändern, sonnigen Berghängen auf kalkigem Boden. Ernte (am besten nach dem ersten Frost) wird durch spitze Dornen erschwert.

Verwendung: Verzehr der rohen sauren Früchte nicht gesund; Hauptinhaltsstoffe Gerb- und Bitterstoffe, Vitamin C; gut für  Mus oder Marmelade; beliebt auch für Schnaps/Likör.

 

Wildrose (Fruchtrose) - entstammt uralten historischen Rosen, die seit Jahrtausenden auf unserer Erde blühen – sehr stachelig -, bildet echte Hagebutten / im Gegensatz zu Edelrosen, deren Früchte keine gesunden Inhaltsstoffe haben. Ökologisch wertvolle Gewächse (Schutzgehölz und Nahrung für Vögel), brauchen viel Platz, eignen sich mit ihrer Blütenpracht auch als Einzelpflanzen.

Verwendung: Tee; Heißgetränk mit Rotwein, Tee, Zitrone, Nelken u.a. Gewürze – großartig!

Ernte: Pflücken, Kerne rauskratzen, längs  aufschneiden, trocknen – Vitamin-C-reich! Schmuck für Herbstkränze – dazu Hagebutten vor dem Frost ernten.

 

Apfelbeere (Aronia) – in den glänzendroten bis schwarzen Beeren steckt pure Gesundheit,

Blüht weiß mit dunklen Staubgefäßen, trägt jedes Jahr Früchte, bis zu 1,50 m hoch, verträgt fast alle Böden (bis auf reinen Lehm), lässt sich aus Stecklingen ziehen.

 

Verwendung: Saft, Früchte sind auch roh eßbar (sie müssen ganz reif sein), enthalten viele Bitterstoffe (Organreiniger!).

 

Berberitze (Berberis vulgaris) = Wildform, Sauerdorngewächs,  Vogelschutzgehölz. Gelbe Blüten, aus denen sich orangerote, essbare Berren etwickeln, sehr reich an Vitamin C , Geschmack: sauer!, auch getrocknet essbar!

 

Sanddorn (Hippophae rhamnoides) -  kleiner Strauch, auch als Baum bis 5 Meter hoch (Vorkommen als männliche und weibliche Gewächse, deshalb ist, um Früchte zu bringen, ein zweiter Strauch notwendig). Früchte reich an Vitamin-C –  100 g enthalten 1400 mg Vitamin C). Gedeiht am besten auf nährstoffamen Böden (Sand).

Ernte nach dem Frost; dazu am besten die tragenden Äste (dornenbewehrt) abschneiden  und davon die Beeren ernten, oder bei hohen Gewächsen, die Äste herunterbiegen und die Früchte abschneiden und auf ein ausgebreitetes Tuch fallen lassen.

Verwendung:  Köstliche Säfte, Marmelade/Mus!

 

Quitte (Cydonia) Rosengewächs - Birnenquitte = saftreich, auch roh essbar. Apfelquitte hat mehr Inhaltsstoffe (Gerbstoffe, Schleim, fettes Öl).

Ernte: so spät wie möglich, wenn die Früchte ohne Flaum sind; leichter Frost schadet nicht.

Verwendung: nach der Ernte sofort verarbeiten zu Saft, Marmelade/Gelee, Likör/Schnaps.

 

Mispel (Mespilus) -  als Urapfel Vorläufer aller Apfelsorten, gut geeignet für eine freiwachsende „Naschhecke“ zusammen mit Holunder, Sauerdorn, Ebereschen, Heckenrosen. Trägt winzige Früchte, die erst nach dem Frost geerntet werden.

Verwendung: roh essen, verarbeiten zu Mus, Saft (macht als Zusatz auch andere Obst/Fruchtsäfte haltbar), Marmelade.

 

Holunder (Sambucus nigra) = Schwarzer Holunder (der rote Holunder ist für den Menschen nicht essbar) wird seit ca. 60 Millionen Jahren verehrt („Hüter des Hauses“); wichtigstes Waldobstgehölz: 52 Vogelarten ernähren sich davon oder wohnen darin, ebenso Insekten aller Art! Holunder ist sehr wuchsfreudig, lässt sich aber gut schneiden: immer die alten Triebe!

Der ganze Strauch ist die reinste Apotheke: Blüten (ätherische Öle, schweißtreibende Glykoside, Flavonoide, Gerbstoffe, Schleim), Früchte (Vitamine und Mineralstoffe), Blätter, Rinde, alles bietet wertvollste Inhaltsstoffe für die Gesundheit.

Verwendung: Blüten frisch als Hollerkücherl, Sirup, getrocknet für Tee; Beeren (vollreif schwarzviolett bis schwarz) für Saft, Gelee; Blätter und Rinde getrocknet für Tee gegen Wasserstauungen im Körper.

 

Eberesche (Sorbus aucuparia) - wunderschöner Zierbaum oder -strauch! Wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitramine (besonders Vitamin C), etwas ätherisches Öl, organische Säuren, Gerbstoffe, Bitterstoffe). Herbstnahrung für die Vögel!

Verwendung:  Aus den vollreifen Beeren (geerntet nach dem ersten Frost) lässt sich ein feines Mus bereiten, oder auch ein Schnaps, aus den getrockneten Beeren ein guter Tee gegen Durchfall. Mehlbeere vom Baum in kleinen Mengen (Parasorbinsäure) essbar.

 

Walnuss (Juglans regia) -  ein Baum für den großen Garten und viel Geduld: nach 15 bis 20 Jahren trägt er zum ersten Mal Früchte! Die beliebten, wohlschmeckenden Nüsse fallen, wenn sie reif sind, leise prasselnd von selbst vom Baum (niemals „ernten“) und sind vielfältig

verwendbar: Als gesunder „snack“, im Müsli, auf und in Kuchen, Aufläufen, Salaten.

Ihre wichtigsten Inhaltsstoffe sind der hohe Fettgehalt (mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren = unentbehrlich für den Stoffwechsel), Kalium, Magnesium, Vitamin E – feine Gehirnnahung, wie schon die ausgelöste Walnuss zeigt.

 

 

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Die ganz gesunde Frühjahrskur:

 

Brennnessel                                 

(Urticaria lat. urere = brennen, 
dioica = zweihäusige Blüten)
 
 
Foto: Sixt Josef
 
Die Brennnessel ist wohl das einzige Kraut, das allen Menschen bekannt ist, denn ihr Händedruck ist unvergesslich. (Pfarrer Künzle) 
 
„Wer die Pflanze richtig zu behandeln weiß, dem fließt das Gold wie Blut, wird immer mehr“,
so heißt es in einem Märchen, in dem ein armer Prinz eine reiche Gutsbesitzerstochter bekommt, weil er „Gold“ in reichen Mengen verschenken kann.
 
Nicht unbegründet ist die Bezeichnung der Brennnessel mit dem so viel versprechenden Namen „Gold“, hat sie doch eine Fülle an goldwerten Inhaltsstoffen für Körper und Seele.
 
Vitamin A - das Multitalent
hält unsere Haut gesund und alle Schleimhäute funktionstüchtig, mit dem Retinol macht es unsere Augen fähig für Dämmerungs- und Farbensehen, es ist unverzichtbar bei der Entwicklung unseres Skelettsystems, schützt uns vor Infekten, Krebs, Kreislauferkrankungen, und sorgt nicht zuletzt mit dafür, eine gesunde Sexualität zu erhalten.
 
Vitamin C - Power und Schutz für unser Immunsystem
wirkt als Sauerstoff- und Wasserstofftransporteur, mobilisiert unsere Abwehrkräfte, hilft bei der Entgiftung der Leber und bei der Streßbewältigung, hemmt die Bildung krebserregender Stoffe und hilft die Eisenspeicher in Leber, Milz und Knochenmark zu füllen.
 
Dazu noch die für unsere Gesundheit unverzichtbaren Mineralien
Eisen, Magnesium, Natrium, Kalium, Silicium und Calcium und Phosphor;
Chlorophyll, Spuren von Ameisensäure, Gerbsäure und Gallussäure
 
 
Blutreinigend - harntreibend - entzündungswidrig
 
Das Optimum also für eine wirksame Frühjahrskur für Gesunde zur Anregung des gesamten Körperstoffwechsels, zur Linderung bei Rheuma und Gicht, Galle- und Leberbeschwerden, zur Anregung der Wasserausscheidung nach Rücksprache mit dem Arzt.
 
Tee
aus Brennnesselblättern und Brennnesselwurzel,
oder einer Mischung aus Brennnesselblättern, Löwenzahnwurzel mit Kraut, Schachtelhalm Birkenblättern, Hagebutten mit Samen
 
Gemüse
Junge frische Maibrennesselblätter wie Spinat zubereiten (zuvor mit heißem Wasser den Brennstoff aus den Blatthaaren spülen)
 
Gewürz
Aus den getrockneten und pulverisiereten Blättern lässt sich eine hervorragende geschmacksneutrale Ganzjahresversorgung mit den wertvollen Inhaltsstoffen der Brennessel herstellen

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